NEUSEELAND 2002
Gunnar und Indra am Ende der Welt
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18. Abschied
Dann war er da, der Tag des Abschieds von Neuseeland. Ich machte Gunnar schon vom frühen Morgen an verrückt wegen der Packerei. Ich kruschtelte und wühlte und veranstaltete ein totales Chaos, bis Gunnar der Kragen platzte und er mich bat, ein paar Gänge herunterzuschalten.
Wir sortierten die Lebensmittel in "Wegschmeißen" und "Mitnehmen". Dann leerten wir alle Tanks und machten uns auf den Weg zum Einkaufszentrum. Dort erhöhten wir die Anzahl der zu verpackenden Dinge beträchtlich :o)

Da wir bis zum Flug noch genug Zeit hatten fuhren wir in die Stadt zu botanischen Garten, auf dessen Parkplatz wir auch das Wohnmobil saubermachen wollten.

Wir spazierten durch die Anlagen und Gewächshäuser und genossen noch ein wenig die Sonne (klar, am Abflugtag schien natürlich die Sonne!). Wir beobachteten Stocherkähne auf dem Kanal (in einem saß sogar ein Brautpaar) und uniformierte Jungen, die in ihren Uniformen Fußball spielten - komplett mit Krawatte!
Dann war es Zeit zu packen und aufräumen. Wir stopften und stopften, bis unsere Rucksäcke beinahe platzten. Dann füllten wir einen 3-Liter-Kanister mit Trinken für den Flug und kehrten das Wohnmobil durch.
Als alles blitzte ging es los zum Flughafen. Wir hielten noch für einen kleinen Imbiss. An einer Metzgerei sah ich dieses Schild. Tja, "Nurenburg" sollten wahrscheinlich "Nürnberger" sein... Aber nachdem wir im Supermarkt schon "Snitzel" und "Schnapps" gesehen hatten, wunderten wir uns über nichts mehr ;o)
Das Abgeben des Wohnmobils ging ratzfatz, der Mann schaute nicht schlecht, als wir das Auto mit etwa 4.300km auf dem Tacho abgaben, nachdem wir es mit 30km bekommen hatten. :o)
Ein Kleinbus brachte uns nach einem letzten wehmütigen Blick auf "unseren" Camper zum Flughafen. Unser Gepäck beim Einchecken hatte 52kg! Und das bei 40kg zulässigem Gewicht bei zwei Leuten... Aber wie immer interessierte das auch hier niemanden.

Unser erster Flug von Christchurch nach Auckland war sehr kurz und wurde versüßt durch einen richtigen "Five o`clock tea" mit Tee und Keksen.
In Auckland mussten wir von einem Terminal ins andere laufen. Wir hätten auch einen Bus nehmen können, aber wir hatten genug Zeit und genossen noch die Luft.
Im Flughafengebäude kauften wir von unseren letzten Münzen Postkarten und saßen dann in der Aussichtslounge und genossen sehr wehmütig den schönen Sonnenuntergang und den letzten Blick auf Neuseeland.
Nach den Ausreiseformalitäten konnten wir dann an Bord unseres Fluges nach Seoul.
Dieser Flug war extrem unruhig, da das Flugzeug von heftigen Windböen hin- und hergeworfen wurde. Es gab - wie wir schon befürchtet hatten - wieder genau das gleiche Essen wie beim Hinflug. Wir outeten uns als ignorante Europäer und bestellten das europäische Essen. Das war aber noch ekliger... So ernährten wir uns haupsächlich von den Beilagen, der Vor- und Nachspeise und dem Notvorrat an Müsliriegeln, die wir noch im Supermarkt erstanden hatten. Neben uns über dem Gang saß ein Mann, der einen Whiskey nach dem anderen kippte und vor sich hin rülpste und herumzappelte. Was für ein Flug...
In Seoul angekommen gingen wir sofort wieder in "unsere" Lounge. Gunnar kuschelte sich in seinen Schlafsack und schlief fast die ganzen 7 Stunden durch, während ich, die ich während des Fluges schon ein bißchen geschlafen hatte Computer spielte und las.
Und wie das immer so ist, wenn man genug Zeit hat: wir kamen fast zu spät zum Anschlussflug. Aber so konnten wir (und nichtmal als Letzte) ungestört einsteigen und unsere Plätze finden. Wieder folgte ein Flug mit fast die ganze Zeit geschlossenen Fensterrollos (das war nicht so schlimm, denn wir saßen zwar außen, aber direkt über dem Flügel, wo es kein Fenster gibt) und demselben Essen wie schon die anderen drei Male. Wer hätte das gedacht... Ich mümmelte mich wieder durch die Beilagen und versuchte, der Handlung von Minority Report auf Englisch ohne Untertitel zu folgen.

Noch nie war ich so froh, aus einem Flugzeug herauszukommen.

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