NEUSEELAND 2002
Gunnar und Indra am Ende der Welt
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9. Franz Josef, Fox und die Sintflut

Und wie schon befürchtet fing der nächste Tag grau in grau, stürmisch und regnerisch an. Trotzdem machten wir uns wie geplant auf den Weg zu den beiden großen Gletschern Franz Josef und Fox. Nach einem kurzen Souvenir-Kauf-Stopp im Jade-Mekka von Neuseeland ging es weiter zum Infozentrum nahe der Gletscherregion. Dort informierten wir uns über die unterschiedlichen Möglichkeiten, die Gletscher zu erkunden. Eigentlich wollten wir eine geführte Halbtagestour auf den Gletscher machen, aber da die Wolken sehr tief hingen und es immer wieder regnete, entschlossen wir uns, dies lieber zu lassen und nur zum Fuß der Gletscher zu wandern.
In wieder strömendem Regen wanderten wir über das Geröllfeld am Fuß des Gletscher von einer Markierung zur anderen, kletterten über Felsen und balancierten auf glitschigen Steinen über schmale Flüßchen.
Dabei kamen uns mehrfach Gruppen durchnäßter Leute entgegen, die wohl geführten Touren gebucht hatten, aber mit Ihrer Wahl bei diesem Regen wohl nicht so ganz glücklich waren, wie ihre sauren Gesichter verrieten. Leider kamen wir aber dann nicht sehr nah an den Gletscher heran, da auf halbem Weg eine Schnur gespannt war, die nur mit einem Führer überquert werden durfte.
Wir kehrten um und kamen nach einer weiteren Kletterpartie zurück ziemlich nass wieder am Camper an.
Wir folgten einer Empfehlung des Reiseführers zu einem in dichtem, vermoosten Wald gelegenen See, in dem sich das Alpenpanorama wunderschön spiegeln sollte.
Wie nicht anders zu erwarten hielt sich das Panorama bei dem Wetter ziemlich in Grenzen.
Aber wenigstens regnete es gerade nicht und wir hatten einen schönen Spaziergang rund um den See. :o)
Danach versuchten wir unser Glück noch bei dem zweiten Gletscher. Wieder packten wir uns dick ein, schnappten den Regenschirm und machten uns auf den Weg über das Geröllfeld. Hier gab es sogar Stellen, an denen Schilder wegen hoher Lawinengefahr vor dem Stehenbleiben warnten! Diesmal kam man sehr viel näher an den Gletscher heran, so dass wir das hellblaue Eis sehen und die Kälte spüren konnten, die von der Eiszunge ausging.
Beim Rückweg begegnete und bei wieder einsetzendem Regen (diesmal gewittrig begleitet von Blitz und Donner) eine Gruppe Asiaten auf dem Weg zum Gletscher. Einige davon hatten nicht einmal dicke Jacken an, einer hatte eine dünne Stoffjacke über den Kopf gezogen und ein anderer trug gar einen Anzug! Als wir dann noch kurz vor dem Camper in einen regelrechten Duschregen gerieten mochte ich mir garnicht vorstellen, wie es den armen Leuten dort am Fuß des Gletschers wohl erging...
Nach diesen sehr nassen Erlebnissen fuhren wir weiter an der Westküste entlang, immer tiefer ins Nirgendwo. Es gab kaum noch Häuser oder gar Dörfer. Dafür wurde uns ein tolles, wildromantisch-wolkenverhangenes Bergpanorama und ab und zu Blicke auf die rauhe Küste geboten.
In Haast, einem Winzort im absoluten Nowhere, der nicht viel mehr als eine Tankstelle, Campingplatz und Hotel war blieben wir für die Nacht.

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