NEUSEELAND 2002
Gunnar und Indra am Ende der Welt
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14. Milford Sound - Die Zweite
Da es nur noch ab und zu nieselte machten wir diesmal ein paar der Spaziergänge, die in der Streckenbeschreibung angegeben waren. Wir schauten uns die Bergspiegelungen in den "Mirror Lakes" an (in diesen Seen konnte man diesmal auch wirklich etwas sehen) und spazierten durch vermoosten Wald zum "Lake Gunn". Ja, man sah hier deutlich, dass Regen wohl keine Seltenheit in diesen Breiten ist... Und wie man auch sieht, hatte Gunnar sichtlich gute Laune :o)
Je weiter wir im Tal vorankamen umso schlechter wurde das Wetter. Hinter dem unvermeidlichen Homer-Tunnel schließlich schüttete es wieder...
Wir stellten uns wieder auf "unseren" Parkplatz, schauten den ganzen Abend trübsinnig in den Regen hinaus und waren uns nicht mehr ganz sicher, ob die Idee mit dem Zurückfahren wirklich so besonders gut gewesen war.

Doch, welche Freude, nach einer Nacht, in der es ununterbrochen geschüttet hatte weckte uns am nächsten Morgen die Sonne am strahlend blauen Himmel! So konnten wir also doch noch die Bootstour machen.
Wir nahmen gleich das erste Boot. Die Fahrt ging zwischen den steilen, schneebedeckten Bergen hindurch über tiefblaues Wasser. Wir bewunderten die vielen funkelnden und von Regenbögen umgebenen Wasserfälle, an die wir auch ganz nah heranfuhren, sahen Robben und Pinguine und konnten uns nicht satt sehen an der Schönheit des Fjords im glänzenden Sonnenlicht.

Das Zurückfahren hatte sich mehr als gelohnt!
Ganz überwältigt von den vielen Eindrücken und Bildern stiegen wir wieder in unseren Camper und wollten über Te Anau wieder zurück an die Südküste fahren. Doch wir kamen nicht weit.
Wieder versperrte ein Schild die Straße. Toller Fjord: erst kommt man nicht hin und dann nicht wieder zurück!
Diesmal waren es mehrere Lawinenabgänge, die die Straße verschüttet hatten. Wir setzten uns auf die sonnenwarme Straße, kämpften mit den überaus lästigen Sandfliegen und Gunnar unterhielt sich mit dem Japaner vor uns über den Schwarzwald als Reiseziel.
Als die Straße endlich wieder frei war (diesmal dauerte es nicht so lang) machten wir noch einen Spaziergang zu einem wild durch eine Schlucht tosenden Fluss und machten uns dann auf den Rückweg.
Vor dem Homertunnel kam es noch zu ein bißchen Aufregung, weil ein Reisebus nicht an einem Wohnmobil vorbeikam und wir alle rückwärts wieder aus der Röhre rausmussten. Rechts und links der Straße sah man überall die Spuren der in der vergangenen Nacht heruntergekommenen Lawinen.
Nach dem Tunnel hielten wir noch einmal, um einen beschriebenen Wanderweg zu finden. Während wir noch vergeblich danach suchten, donnerte über uns am Hang plötzlich eine Lawine herunter! Aber Gott sei Dank war sie weit genug weg... Wir fuhren weiter und auf der Strecke sahen wir immer wieder Spuren frischer Lawinen und noch zwei davon, die gerade die Berge herunterstürzten. Ich war dann doch froh, als wir das Lawinengebiet hinter uns hatten.
Die weitere Fahrt führte uns wieder durch unendliches Weideland mit Unmengen Schafen (die einmal sogar gerade über die Straße getrieben wurden), hohen rechtckig geschnittenen Hecken und durch einen Ort mit einem riesigen "Springender-Fisch"-Standbild als Wahrzeichen des Ortes. Manchmal sind sie schon etwas merkwürdig, die Neuseeländer.
Wir fanden einen niedlichen, rustikalen kleinen Campingplatz in einem Winzort, auf dem sonst kein Mensch war. Seine Anmeldung und seine (sehr niedrige) Übernachtungsgebühr musste man in ein Kästchen werfen. Beim Einparken auf dem quietschnassen Rasen hinterließen wir tiefe schlammige Spuren im frischen Grün... sehr peinlich. Wir entschuldigten uns gleich im Gästebuch dafür.
Zu denken gab uns auch, dass ein Nachbar vorbeikam und meinte, aus der Wiese kämen wir niiieeee wieder raus und er würde uns morgen dann gern dabei helfen. Tja, zu spät, nun standen wir schon und optimistisch hofften wir, dass er sich irrte.

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