USA 2005

Welcome to the desert
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2. Stuttgart - Las Vegas
31.3.-1.4.2005

Als endlich der Abreisetag gekommen war, hatten wir den Ärger schon vergessen und freuten uns einfach auf die Reise. Wir vier fuhren also fröhlich mit dem Mietwagen zum Flughafen.
Der Urlaub geht los, hoch die Tassen! Nach dem Einchecken, bei dem wir das Bodenpersonal mit unseren speziellen Sitzwünschen ("Gang, unbedingt am Gang!", "Fensterplatz!", "und dringend alle 4 zusammen!") ins Chaos gestürzt hatten gab es ein kleines Urlaubsbeginn-Fest im Essbereich des Flughafens. Wir köpften eine Sektflasche und knabberten uns durch die Snackvorräte aus unseren diversen Taschen.
Recht angeheitert ließen wir mehrere Sicherheitskontrollen über uns ergehen, verabschiedeten uns von meinem kleinen Messerchen, das ich dummer Weise in mein Handgepäck gesteckt hatte und nach dem Grinse-Gruppenbild gings ab Richtung New York.
Der Flug war recht unspektakulär und die Verpflegung tadellos. Selbst das zum Spaß für Heike bei der Buchung georderte Meeresfrüchte-Menü wurde mit großem Brimborium gebracht. Ok, vielleicht hätten wir sie VORHER fragen sollen, ob sie Meeresfrüchte verträgt...

Der zu ihrer Rettung herbeigeeilte Gunnar machte sich dann ganz uneigennützig erbötig, ihr das Essen des Anstoßes im Tausch zu seinem Essen abzunehmen.
v.l.n.r. Heike, Gunnar, Indra, Mirjam
In New York hatten wir genau 45 Minuten Zeit, um durch die Einreisekontrolle zu kommen, unser Gepäck abzuholen, es wieder einzuchecken, die Sicherheitskontrollen hinter uns zu bringen und ins nächste Flugzeug nach Los Angeles zu steigen.
Soviel zur Theorie.
Die Einreise ging ratzfatz und am Gepäckband kamen nach und nach die Rucksäcke und Taschen an. Alle, bis auf eine. Ein Rucksack fehlte und so langsam wurde die Zeit knapp.
Wir beschlossen, uns aufzuteilen. Mirjam und ich nahmen unser Gepäck, gaben es ab und quälten uns durch endlose Sicherheitskontrollen zum Gate, um Bescheid zu sagen, dass noch 2 Personen fehlten.
Das hat die Menschen da auch sowas von interessiert!
Nach heftiger Diskussion uns Nachzahl-Drohungen stiegen wir schließlich in den Flieger und Gunnar und Heike, die kurz danach ziemlich atemlos am Gate ankamen, sahen gerade noch, wie der Flieger rückwärts das Gate verließ.
Einen unruhigen Flug später kamen Mirjam und ich in Los Angeles an. Dort erfuhren wir, dass die beiden mit dem nächsten Flieger 2 Stunden später nachkommen würden.
Als wir endlich alle wieder glücklich vereint waren, war es schon mitten in der Nacht.

Wir holten unseren Mietwagen ab und kämpften uns durch Los Angeles Richtung Las Vegas. Der Plan sah vor, uns ein Motel zu suchen und am nächsten Morgen weiterzufahren. Und wieder: soviel zur Theorie. Fakt war schließlich, dass wir vom Highway aus kein einziges Motel schnell genug erkannten und so immer weiter und weiter fuhren, bis wir gegen 1 Uhr in Barstow ankamen. In dieser letzten größeren Siedlung vor der Wüste, die sich bis Las Vegas erstreckte gaben wir, da Gunnar noch fit wie ein Turnschuh war und sich auch noch eine längere Fahrt zutraute dann doch den schönen Motelplan auf, versorgten uns an einer Tankstelle mit Snacks und Getränken und brachen auf in die stockfinstere Wüstennacht.

Nach anfänglichem Gekicher und Käsefuß-Erdnussflip- und Saure-Limonen-Chili-Chips-Tüten-Geraschel war bald nur noch das leise Schnarchen der weiblichen Fahrgäste zu hören, während Gunnar uns - ganz der lonesome Rider - über den menschenleeren Highway durch die Nacht kutschierte.

Erst als wir gegen 3 Uhr die ersten blinkenden Ausläufer von Las Vegas passierten, wurden wir wieder munter und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus: wie ein Teppich aus Licht füllte die Stadt eine riesige Ebene.
Freiheitsstatue vor dem "New York" Wir steuerten gleich den "Strip" an, die berühmte Hotelmeile von Las Vegas. Mit weit offenen Mündern bestaunten wir die hell erleuchteten Hotelstädte, die entlang der Straße lagen, wie zum Beispiel das "New York" mit seiner Skyline und der Freiheitsstatue davor.
Wir konnten uns nicht satt sehen an den Lichtern und den fantastischen künstlichen Welten. Wir fuhren bis zum Ende des Strip und betraten mit dem "Stratosphere" das erste Kasino dieser verrückten Stadt. War das ein Geblinke und Gedudel! Aber allzu viel war um diese Zeit nicht los, nur ein paar recht angedüdelt wirkende Spieler drückten sich an den Tischen und Automaten herum.
Segelschiff vor dem "Treasure Island"
Wir fuhren den Strip weiter hinunter und besichtigten nacheinander das "Treasure Island" mit dem Ambiente einer Piratenstadt und seiner Lagune mit den Segelschiffen...
Außenaufnahme des "Venetian" ... und das "Venetian" mit der Nachbildung von Venedig inklusive Campanile, Rialto-Brücke und Gondeln.

Im Innern des Hotels faszinierte uns neben dem penetrant parfümierten Kasino vor allem das mit künstlichem Tageslicht beleuchtete Shoppingstockwerk, das auch einer venezianischen Straße mit Kanal und Gondeln nachempfunden war.
Als wir das Hotel verließen und auf dem Strip weiterfuhren, ging langsam die Sonne über den Bergen um Las Vegas auf.

Wir fuhren weiter und besichtigten das Hotel "Luxor" mit seiner riesigen hohlen Pyramide und der Sphinx vor dem Eingang und das zuckersüß-kitschige "Excalibur" mit den bonbonfarbenen Türmchen, während draußen die Sonne am blitzeblauen Himmel höher stieg und in den Hotels fleißig gemoppt, gesaugt, gewischt, gebohnert und die unzähligen Gläser eingesammelt wurden, die überall herumstanden.
Pyramide und Sphinx des "Luxor"
Die Zuckerguss-Türmchen des "Excalibur" Skyline des "New York"
Langsam hing uns der Magen bis auf die Füße und wir enterten einen Pancake-Diner in der Nähe der Wohnmobil-Vermietstation. Dort futterten wir uns durch Berge von Pfannkuchen, French Toast, Eier, Speck und Würstchen und spülten alles mit Kaffee, Kakao und Eistee herunter. Bedient wurden wir von einer ausgewanderten Deutschen aus Kassel.
Frisch gestärkt und durch den Kaffee wieder einigermaßen wach gings weiter, um unser Wohnmobil abzuholen.

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